Tuesday, December 31, 2013

Say it in English

Vor einigen Tagen stand ich am SBB Schalter, um eine Fahrkarte nach Basel zu kaufen.  Das übliche wurde gesagt.  Zuerst kam die Begrüssung, danach die Wünsche.  So weit, so gut.  Beim Zahlen gab es ein Problem mit der EC Karte.  Anscheinend habe ich den monatlichen Abhebsbetrag (neues Wort erfunden?) schon erreicht.  Dann habe ich versucht, mit meiner einzigen Kreditkarte/Halbtax zu bezahlen.  -hat auch nicht funktioniert, weil ich dafür keinen Pin-Code habe.  Ich habe versucht, der Frau hinter dem Tresen zu erklären, dass die Karte auch 'swiped' werden könnte, aber das Wort dafür hatte ich nicht im Kopf.  'Say it in English' hat sie mir gesagt.  Trotzdem gab es keinen Stress, weil ich auch etwa Geld dabei hatte, obwohl ich es lieber behalten wollte, um in Basel einkaufen zu können.  Schlussendlich habe ich für die Fahrkarte mit Bargeld bezahlen müssen, weil ihre Kartemaschine nicht für 'swipe' Karten gemeint war.  Dann habe ich als kleinen Scherz gesagt, so etwas wie: manchmal ist es schwierig eine Ausländerin in der Schweiz zu sein.  Alles wurde mit einem grossen Lächeln und in einer übertriebenen Stimme gesprochen.  Als Antwort hat sie mir 'was Geschäftliches auf Englisch gesagt.  Ich habe sie dann weiter freundlich auf Deutsch gesprochen und sie mit mir auf Englisch, bis das Geschäft zu Ende kam.

Wenn ich kleine Päuschen im Deutschen mache (oder vielleicht völlig unlustige Witze mache) weil ich ein Wort auf Deutsch nicht weiss, bedeutet es nicht unbedingt, dass ich einen Satz nicht richtig formulieren kann.  -eher dass ich noch ein bisschen Zeit brauche, bevor der Satz richtig 'raus aus meinem Mund kommt.  Aber in diesen einigen, winzigen Sekunden der Ueberlegung wird mir oft gesagt: say it in English.  Ja, das könnte ich schon, aber es hilft mir eigentlich nicht.  Stell' dir vor: anstatt mich selbst zu fordern, in mehr als einfachen Sätzen auf Deutsch zu reden, kehre ich ständig ins English zurück.  Mein Gesprächspartner würde zwar mein Englisch verstehen, was alles leichter beim Gespräch machen würde, aber ich bleibe so unfähig im Deutschen als vorher und mein sprachlicher Fortschritt bleibt null.

Warum sprechen die Menschen lieber mit mir auf Englisch als auf Deutsch?  Ich würde sagen, dass die Schweizer in erster Linie hilfsbereit sind.  Wenn jemand kein Schweizerdeutsch spricht, dann möchten die Deutschschweizer doch schon beim Gespräch dem Menschen gegenüber helfen und mit denen auf Englisch, Französich, u.s.w. unterhalten.  Vielleicht liegt es auch teilweise daran, dass viele Menschen nicht unbedingt den Standard hören möchten.  Es ist egal, dass ich Deutsch mit einem leicht amerikanischen Akzent (oder genau wegen des Akzents!) rede, d.h. ich bin keine Deutsche, nervt es den Schweizern.  Mir wurde schon paar mal von den Einheimischen gesagt, dass der Standard zu sprechen (und zu zuhören) unerwünscht sei.  Klar finde ich das in Ordnung, weil wir schliesslich nicht in DE wohnen, sondern in der Deutschschweiz.  Als ich in die Schweiz ankam, habe ich irrtümlich gedacht, dass die Schweizer eine Variante des Schweizerdeutschen mit mir reden würden, während ich mich mit denen auf Hochdeutsch unterhalten würde.  Ganz simple, oder?  No.

Jemand hat mir empfohlen, einen Schweizerdeutschkurs zu machen.  Ich bin nicht total davon überzeugt, dass so etwas die Lösung wäre.  Vokabular ohne Kontext würde mir nicht so viel helfen als Gespräche zu führen.  Einfach brauche ich mehr Gelegenheiten, in denen ich mein Deutsch/Schweizerdeutsch üben kann.  Das heisst ich muss als erster Schritt unbedingt viel mehr Kontakt mit Menschen aufnehmen und nicht mehr so viel Zeit vorm Computer verbringen.

Words to live by!

1 comment:

  1. -probably should have used both a grammar book and dictionary when writing this post. Native speakers, go easy on me!

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