Monday, February 29, 2016

Studienauftenthalt in SW Deutschland

Ein jahrlanger Aufenthalt im Ausland kann schon neue Erfahrungen mit sich bringen.  Vor etwa 18 Jahren habe ich als Austauschstudentin ein Jahr in Tübingen verbracht.  Vor meiner Reise ins Ausland habe ich gedacht, ich hätte alles im Griff.  Mein Deutsch war gut.  Ich hatte schon einige Erfahrungen als Reisende durch Europa, und ich dachte, irrtümlich, dass die Deutschen den Amerikanern ähnlich seien.  Während meines Austauschjahrs wurde mir klar, dass fast alles, was ich vor der Reise gedacht habe, falsch war.

Es begann mit der Sprache.  Niemand an meiner Universität hat mich darauf vorbereitet, dass die Sprache, die hauptsächlich in Württemberg verwendet wird, nicht der Standard ist.  Tübingen liegt ja in dem Schwabenland und im Schwabenland schwätzt man Schwäbisch!  Und 'meine' Sprache, Englisch, konnte fast jeder.  Zu der Zeit dachte wohl niemand in Amerika daran, dass 'unsere' Sprache schon der ganzen Welt gehört.  Ich bin nach Deutschland gereist, um mein Deutsch zu verbessern und jeder wollte mit mir sein Englisch üben.  Wie deprimierend!

Nach einer Weile kam ich schon einigermassen mit der schwäbisch-gefärbten Sprache klar.  Ich habe auch Glück gehabt und bekam ein Zimmer in einem Studentenheim, wo man kaum mit mir auf Englisch reden wollte.  Durch Kontakt mit meinen Mitbewohnern hat sich das Bild von Amerika, das ich bis jetzt im Kopf hatte, allmählich geändert.  Meine Heimat bedeutet den anderen 'Reiseland' und 'Baywatch'.  Oft wurde mir gesagt:  'Oh, du kommst aus Kalifornien!  David Hasselhoff!  Baywatch!'  Der Fehrnsehsendung hatte ich tatsächlich nie gesehen.  Ich komme auch nicht aus Südkalifornien, wo 'Baywatch' gedreht wurde und so ein Lebenstil entspricht meinem nicht.  Ausserdem ist das Wasser bei uns im Norden eher kalt.  Man trägt ja einen Pulli am Strand umd keinen roten Bikini.

Besser wäre es gewesen, wen die Deutschen mit mir nur über Fehsehsendungen gesprochen hätten!  Eins der Lieblingsthemen im Studentenheim war Politik.  Meine Kommilitonen wollten von mir natürlich wissen, was ich von meiner Regierung halte.  Durch solche Gespräche wurde es mir sofort klar, dass ich, im Gegensatz zu den Deutschen, schlecht informiert war.  Ich war Bush-Gegner, aber konnte ich meine Meinungen klar ausdrücken?

Nach dem Austauschjahr kehrte ich mit meiner geänderten Weltanschauung in die USA zurück.  Für die Auslandserfahrung damals bin ich immer noch extrem dankbar.   

2 comments:

  1. An open and inquiring mind is a big help in life isn't it? German was my father's native tongue and I am ashamed to say I don't speak it. At all.
    And I really don't understand your political system either.
    Or Baywatch.

    ReplyDelete
    Replies
    1. Baywatch will always be a mystery, I suppose! :D Our political system confuses me, too. It was amazing to learn that my uni counterparts were so well-read on global politics and had such a handle on US affairs. I really could not keep up. German is a language that I have always enjoyed. It's a tough slog to write correctly, but I can informally speak it well enough to get around, get my face slapped, and make people laugh.

      Delete

A piece of your mind here:

A park at the beach? Why, yes!

I have spent the past few months campaigning for Prop K, the gist of which was to turn a road for cars near the Pacific Ocean into a park. F...